Disziplinierung und Professionalisierung. Die Etablierung der Medizinethik in Deutschland seit den 1970er Jahren
Projektnummer: 493400483
Föderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2022
Projektleitung: PD Dr. Mathias Schütz
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Dr. Felix Sommer
Ethische Reflexionen über Aufgaben, Methoden und Ziele der Medizin sind so alt wie diese selbst. Doch erst seit den 1970er Jahren begann der Prozess einer Ausdifferenzierung der Medizinethik als interdisziplinäres, akademisches wie klinisches Arbeitsgebiet. Das Forschungsprojekt untersucht die Etablierung der Medizinethik in Deutschland anhand ihrer institutionellen und konzeptionellen Entwicklung: Dabei steht einerseits die Frage im Vordergrund, welche soziopolitischen Bedingungen – internationale Zusammenhänge, gesellschaftlicher Wandel, technischer Fortschritt, ökonomische Zwänge – die Reflexion der ethischen Grundlagen medizinischen Handelns hervorbrachten. Andererseits wird die Frage beleuchtet, wie sich die Medizinethik im Spannungsfeld von Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaft verortete und den Anspruch entwickelte, normative Theorien mittels sozialempirischer Methoden auf klinische Kontexte anzuwenden.