Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
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Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten: Umgang mit ethischen Herausforderungen im Ländervergleich Deutschland - Großbritannien

Internationaler und interdisziplinärer Workshop für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom 14.-18. März 2016 in München

20.01.2016


Call for Papers Migration, Health and Ethics - Special Issue in Bioethics

Dr. Katja Kühlmeyer, Corinna Klingler und Dennis Odukoya gestalten im Nachgang der internationalen Klausurwoche ein Special Issue in der Zeitschrift Bioethics zum Thema Migration, Gesundheit und Ethik. Sowohl die TeilnehmerInnen der Klausurwoche als auch andere interessierte Wissenschaftler können sich mit einem Artikel für das Special Issue bewerben. Die Artikel werden einem externen Peer-Review-Prozess unterzogen. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

 

Im Rahmen des Workshops werden eine öffentliche Vortragsveranstaltung und eine Podiumsdiskussion stattfinden, zu denen wir alle Interessierten herzlich einladen.

Die Zunahme internationaler Migrationsbewegungen hat verschiedene Implikationen für die öffentliche Gesundheitsversorgung in europäischen Ländern. Einwanderungsländer sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert beispielsweise in der migrationssensiblen Datenerhebung und Gesundheitsüberwachung. Weitere Probleme können sich im Zugang zur Gesundheitsversorgung und in der interkulturellen Kommunikation zwischen Gesundheitsfachkräften und immigrierten Patientinnen und Patienten ergeben. Diese Herausforderungen haben eine ethische Dimension, da sie nicht nur das Wohlbefinden und die Selbstbestimmung von Patientinnen und Patienten betreffen, sondern auch Fragen der gerechten Verteilung von knappen Gesundheitsressourcen aufwerfen. Des Weiteren erscheint es notwendig über den angemessenen Umgang mit Wertekonflikten zu reflektieren, die insbesondere in der interkulturellen und interreligiösen Interaktion zwischen Gesundheitspersonal und Patientinnen und Patienten auftreten können. Der Vergleich von verschiedenen Ansätzen und Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen in zwei europäischen Ländern (Deutschland und Großbritannien) kann zum einen unser Verständnis der Situation immigrierter Patientinnen und Patienten vertiefen als auch dazu beitragen, ethisch akzeptable Lösungen für bestehende Probleme zu finden.

Leitthemen des Workshops

  • Terminologie und Wissensproduktion: Wie sprechen wir über die gesundheitlichen Belange von Migrantinnen und Migranten?
  • Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung: Welche Zugangsbeschränkungen sind gerechtfertigt und aus welchen Gründen?
  • Verantwortungsallokation: Wer sollte Verantwortung für die Beseitigung von Zugangsbarrieren zum Gesundheitssystem übernehmen?
  • Wertepluralismus: Wie sollen wir mit unterschiedlichen kulturellen Werteüberzeugungen in der medizinischen Entscheidungsfindung umgehen?

Geladene Experten

Vergleichende Gesundheitspolitik: Vergleich des deutschen und britischen Gesundheitssystems

Prof. Dr. Viola Burau (Aarhus Universitet, Dänemark)
Professorin für Public Policy am Department of Political Science

Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung für Migrantinnen und Migranten: Die Situation in Deutschland und Großbritannien

Dr. Hiranthi Jiayaweera (University of Oxford, Großbritannien)
Forschungsgruppenleiterin am Center on Migration, Policy and Society (COMPAS)

Prof. Dr. Oliver Razum (Universität Bielefeld, Deutschland)
Leiter der AG Epidemiologie & International Public Health

Prof. Dr. Hella von Unger (LMU München, Deutschland)
Professorin für qualitative Forschungsmethoden am Institut für Soziologie

Pluralismus, Kultur und Religion in Behandlungsentscheidungen bei terminal erkrankten Kindern

Prof. Dr. Monika Führer (LMU München, Deutschland)
Leiterin der Koordinationsstelle Kinderpalliativmedizin und Projektleiterin Kinderpalliativzentrum München

Prof. Dr. Richard Huxtable (University of Bristol, Großbritannien)
Direktor des Centre for Ethics in Medicine

Prof. Dr. Dr. Ilhan Ilkilic (Istanbul Üniversitesi, Türkei)
Professor am Department of History of Medicine and Ethics
Mitglied des Deutschen Ethikrates

Prof. Dr. Georg Marckmann (LMU München, Deutschland)
Leiter des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin

Die Beziehung(en) zwischen ethischer Forschung und Politik

Prof. Dr. Alena Buyx (CAU Kiel, Deutschland)
Leiterin Geschäftsbereich Medizinethik
Ehem. stellvertretende Direktorin des Nuffield Council on Bioethics

Teilnahme am Workshop

Anmeldungen zum Workshop sind nicht mehr möglich.

Im Rahmen der Klausurwoche haben junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen relevanten Disziplinen (u.a. Medizin, Pflegewissenschaften, Ethik, Recht, Soziologie, Sozialpädagogik, Psychologie, Politikwissenschaften) die Möglichkeit ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren und mit Kolleginnen und Kollegen sowie geladenen Expertinnen und Experten zu diskutieren. Zudem sind Exkursionen, Expertenvorträge und intensive Gruppenarbeitsphasen geplant.

Da der Workshop ein intensives Arbeiten und fachlichen Austausch ermöglichen soll, ist die Teilnehmerzahl auf vierzehn begrenzt. Diese werden von Expertinnen und Experten aus Medizinethik, Soziologie, Public Health und Recht ausgewählt. Primäre Auswahlkriterien sind dabei die Qualität der Bewerbung sowie die inhaltliche Passung.

Vor Beginn des Workshops sollen die Teilnehmenden ein Manuskript von ca. 5-6 Seiten einreichen, das als Vorbereitung auf den Workshop von allen gelesen wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen außerdem ihre Forschungsarbeiten während der Klausurwoche im Rahmen kurzer (ca. 20 Minuten) Vorträge vor, denen sich eine ca. 20-minütige Diskussion anschließt.

Ausgaben für Anreise, Übernachtung und Verpflegung werden vom Veranstalter getragen. Jeder Teilnehmende erhält außerdem ein Honorar von €300. Es ist eine gemeinsame Publikation oder die Herausgabe einer Sonderausgabe in einem der bedeutenden Fachzeitschriften des Feldes geplant, um die Hauptergebnisse des Workshops der Fachöffentlichkeit zu präsentieren. Zusätzlich wird die Möglichkeit der Veröffentlichung eines Sammelbandes erwogen.

Bewerbung

Wir laden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Doktoranden, Postdocs und Junior Professoren) ein, sich mit einem Abstract zu einem der vier Leitthemen zu bewerben. Es wird darum gebeten, dass sie Bewerberinnen und Bewerber sich selber einem der vier Leitthemen zuordnen. Teilnehmende sollten die genannten Themenfelder im Kontext des deutschen und/oder des britischen Gesundheitssystems diskutieren.

Abstracts (max. 500 Wörter) sollten gemeinsam mit einem kurzen CV und einer umfassenden Publikationsliste in elektronischer Form spätestens bis zum 1. September 2015 bei uns eingegangen sein.

Bitte denken Sie daran Ihren Lebenslauf und Abstract in englischer Sprache einzureichen, da auch die Tagungssprache Englisch sein wird.

Förderung

Der Workshop ist gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Veranstalter und Kooperationspartner

Der Workshop wird ausgerichtet vom Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin sowie dem Institut für Soziologie der LMU München. Kooperationspartner sind das Münchner Kompetenzzentrum für Ethik (MKE), die AG Epidemiologie und International Public Health, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld und das Centre for Ethics in Medicine, School of Social and Community Medicine, University of Bristol, Großbritannien.

Ansprechpartner

Bei Fragen können Sie das Organisationsteam unter corinna.klingler@med.uni-muenchen.de oder telefonisch unter 089-2180-72794 kontaktieren. Bitte schicken Sie auch Ihre Bewerbung an die genannte Adresse.

 Flyer    

(PDF-Dokument, 843 kB)