Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin
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Pflichtwahl-Seminare: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin Q2

BEMERKUNG

2 Einzelstunden, Online-Anmeldung, siehe MyMeCuM.

Alle Akzentseminar finden via ZOOM statt. Zugangsdaten siehe Campusportal

GEORG MARCKMANN, KONSTANTIN DIMITRIADIS
Ethische Fallbesprechungen in der Neurologie

Das Akzentseminar bietet den Teilnehmenden die Gelegenheit, das im GTE-Kurs vorgestellte Modell der prinzipienorientierten Falldiskussion an einem Fallbeispiel aus der Neurologie zu vertiefen.
Termin: Dienstag, 13.12.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

MICHAEL ALBERT, GEORG MARCKMANN
Ethische Fallbesprechungen in der Kinderheilkunde

Ausgehend von einem konkreten Fallbeispiel soll im Seminar vertieft werden, wie schwierige ethische Entscheidungen in der Kinderheilkunde in einer strukturierten Art und Weise getroffen werden können.
Termin: Mittwoch, 30.11.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

LUDWIG NEY, GEORG MARCKMANN
Ethische Fallbesprechungen in der Intensivmedizin

Ausgehend von einem Fallbeispiel soll im Seminar vertieft werden, wie schwierige ethische Entscheidungen in der Intensivmedizin in einer strukturierten Art und Weise getroffen werden können.                                                         
Termin: Mittwoch, 18.01.2023, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

MAGDALENA WÜRMSEER, KATJA KÜHLMEYER
Klinische Ethikberatung

Wie soll entschieden werden, wenn eine junge Patientin in einem so genannten Wachkoma (Syndrom Reaktionsloser Wachheit) über eine künstliche Beatmung am Leben erhalten wird und ihre Eltern deren Abbruch verlangen? Ein Rechtstreit zu dieser Frage hat die Verbreitung klinischer Ethikberatung maßgeblich vorangetrieben. Was ist klinische Ethikberatung, wer bietet sie an, wer soll sie in Anspruch nehmen, wo kommt sie in der klinischen Praxis vor, und welche Zielsetzung ist damit verbunden? Gibt es bestimmte Methoden nach denen eine ethische Entscheidungsfindung ablaufen soll? Das Seminar gibt einen Überblick über Angebote der Klinischen Ethikberatung und verdeutlicht ihren Nutzen an einem Fallbespiel aus der klinischen Versorgung.                                                                           
Termin:
Donnerstag, 17.11.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 2.02

KATJA KÜHLMEYER
Umgang mit moralischem Stress in der ärztlichen Ausbildung

Moralischer Stress ist ein Phänomen, das seit ca. 30 Jahren mit wachsendem Forschungsinteresse in der Pflege, in unterschiedlichen Fachbereichen der Medizin und angrenzenden Gebieten untersucht wird. Darum, was das Konzept genau ist, wird seit der Prägung des englischsprachigen Begriffs „moral distress“ gerungen. Moralischer Stress kann entstehen, wenn im klinischen Alltag eine moralisch gebotene Handlung nicht erfolgt. Er wird mit Therapieentscheidungen in der Klinik in Zusammenhang gebracht, kann aber auch in anderen Situationen auftreten. In einer Studie mit Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) konnten wir nachweisen, dass moralischer Stress auch schon im Medizinstudium und auch von Beobachtern der Situation (nicht nur den Handelnden selbst) erlebt werden kann. Häufig lösen Fälle, in denen Studierende moralischen Stress erleben, eine vertiefte Beschäftigung mit den ethischen Normen und Werten aus, die das berufliche Handeln leiten sollen, die aber im konkreten Fall nicht beachtet wurden. Im Seminar werden wissenschaftliche Grundlagen des Themas aufgearbeitet und praktische Fallbeispiele aus der Perspektive von Studierenden reflektiert.     
Termin: Donnerstag, 01.12.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 2.02

KATJA KÜHLMEYER, OLIVER POGARELL
Psychiatrische Versorgung von Menschen mit psychotischen Erkrankungen und fehlender Krankheitseinsicht: Probleme und Lösungsansätze

Etwa 2 - 3% der Bevölkerung leiden an psychotischen Erkrankungen, die einen schweren Einschnitt im Lebensverlauf von Betroffenen und ihren Angehörigen bedeuten. Psychotische Erkrankungen haben meist einen rezidivierenden Verlauf, bei dem akute Krisen auftreten können. Dabei kann es zu Situationen kommen, in denen eine psychiatrische Behandlung zwar notwendig erscheint, aber Betroffene jegliche Form der Behandlung ablehnen. Eine Ursache für eine solche Ablehnung kann fehlende Krankheitseinsicht (das fehlende Wissen darüber bzw. die fehlende Überzeugung, eine Krankheit zu haben) sein. Ob eine Zwangsbehandlung erfolgen soll, ist eine komplexe ethische Entscheidung, an der Betroffene, Angehörige, Betreuer:innen, Psychiater:innen und Jurist:innen in unterschiedlichem Maße beteiligt sein können. Wie aktuell mit diesen Entscheidungen umgegangen wird, hat auf den Alltag von Menschen mit psychotischen Erkrankungen und ihre Familien gravierende Auswirkungen, welche in diesem Seminar näher beleuchtet werden sollen. Im Seminar werden psychiatrische, rechtliche und ethische Grundlagen erläutert, und gemeinsam diskutiert.
Termin: Montag, 05.12.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 2.02

KATJA KÜHLMEYER
Diskriminierung in der Medizin

In diesem Akzente-Seminar beschäftigen wir uns mit dem Menschenrecht auf Gesundheit und dem normativen Anspruch im Genfer Gelöbnis, Patienten nicht aufgrund ihrer Herkunft oder anderer sozialer Attribute zu benachteiligen. Wir kontrastieren diesen Anspruch mit Fällen von Diskriminierung in der Medizin (in der Bedeutung ungerechtfertigte Ungleichbehandlung) insbesondere im Kontext des Zugangs zur Gesundheitsversorgung und Forschung. Die Bearbeitung von Fallbeispielen erfolgt teilweise in Kleingruppen. Ziel ist es, die Teilnehmer:innen für Diskriminierungsrisiken zu sensibilisieren.
Termin: Mittwoch, 08.12.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 2.02

KATJA KÜHLMEYER, CYNTHIA FORLINI
Wie umgehen mit Hypes in den Neurowissenschaften? Ethische Implikationen für die klinische Praxis - ZOOM

Dieses Seminar findet online auf Englisch statt. Wir beschäftigen uns mit Forschungstrends und Hypes in den modernen Neurowissenschaften und beleuchten ihre Auswirkungen auf Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft. Zunächst befassen wir uns mit den Kennzeichen eines Hypes und geben aktuelle Beispiele. Dann zeigen wir auf, welche Probleme beim Umgang mit Hypes entstehen können. Zuletzt diskutieren wir die moralische Verantwortung von Ärzt:innen im forschenden Handeln, im Arzt-Patienten-Gespräch und im Hinblick auf die Information von Laien und der Öffentlichkeit. Das Seminar findet als inverted classroom statt. Im ersten Teil bearbeiten Sie selbständig ein Einführungsvideo, im zweiten Teil werden anhand von Fallszenarien die Lerninhalte vertieft und gemeinsam diskutiert.
Termin: Donnerstag, 15.12.2022, 09:00-10:30 Uhr

ANDREAS WOLKENSTEIN
Von Doctor Google zu Doctor Superintelligence: Welche Rolle soll Künstliche Intelligenz in Medizin und Public Health spielen? (Kurs 1) - ZOOM

Künstliche Intelligenz spielt heute schon eine nicht mehr wegzudenkende Rolle in Medizin und Public Health: (selbstlernende) Algorithmen helfen Ärzt*innen bei der Diagnosestellung und bei der Behandlungsauswahl (Arnold 2021; Schönberger 2019) und auch die Epidemiologie wird digital und nutzt Künstliche Intelligenz, um große Datensätze zu analyiseren (Brockmann 2020), um nur einige wenige Beispiele zu geben. Wie sieht die Zukunft von KI in der Medizin aus: Wird Doctor Superintelligence menschliche Ärzt*innen ersetzen? Oder verhält es sich, wie Meskó et al. (2018) prophezeien: „AI is not meant to replace caregivers, but those who use AI will probably replace those who don’t“?
In diesem Seminar gehen wir den Versprechen nach, die Künstliche Intelligenz der Medizin gibt, und suchen die ethischen Dimensionen dieser Entwicklungen: Was sollen Algorithmen in der Medizin tun dürfen?

Referenzen:
Arnold, M. H. (2021). Teasing out Artificial Intelligence in Medicine: An Ethical Critique of Artificial Intelligence and Machine Learning in Medicine. Journal of Bioethical Inquiry. doi:10.1007/s11673-020-10080-1
Brockmann, D. (2020). Digitale Epidemiologie. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 63(2), 166-175. doi:10.1007/s00103-019-03080-z
Meskó, B., Hetényi, G., & Győrffy, Z. (2018). Will artificial intelligence solve the human resource crisis in healthcare? BMC health services research, 18(1), 545-545. doi:10.1186/s12913-018-3359-4
Schönberger, D. (2019). Artificial intelligence in healthcare: a critical analysis of the legal and ethical implications. International Journal of Law and Information Technology, 27(2), 171-203. doi:10.1093/ijlit/eaz004
Termin: Dienstag, 10.01.2023, 17:00-18:30 Uhr

ANDREAS WOLKENSTEIN
Von Doctor Google zu Doctor Superintelligence: Welche Rolle soll Künstliche Intelligenz in Medizin und Public Health spielen? (Kurs 2) - ZOOM

Künstliche Intelligenz spielt heute schon eine nicht mehr wegzudenkende Rolle in Medizin und Public Health: (selbstlernende) Algorithmen helfen Ärzt*innen bei der Diagnosestellung und bei der Behandlungsauswahl (Arnold 2021; Schönberger 2019) und auch die Epidemiologie wird digital und nutzt Künstliche Intelligenz, um große Datensätze zu analyiseren (Brockmann 2020), um nur einige wenige Beispiele zu geben. Wie sieht die Zukunft von KI in der Medizin aus: Wird Doctor Superintelligence menschliche Ärzt*innen ersetzen? Oder verhält es sich, wie Meskó et al. (2018) prophezeien: „AI is not meant to replace caregivers, but those who use AI will probably replace those who don’t“?
In diesem Seminar gehen wir den Versprechen nach, die Künstliche Intelligenz der Medizin gibt, und suchen die ethischen Dimensionen dieser Entwicklungen: Was sollen Algorithmen in der Medizin tun dürfen?

Referenzen:
Arnold, M. H. (2021). Teasing out Artificial Intelligence in Medicine: An Ethical Critique of Artificial Intelligence and Machine Learning in Medicine. Journal of Bioethical Inquiry. doi:10.1007/s11673-020-10080-1
Brockmann, D. (2020). Digitale Epidemiologie. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 63(2), 166-175. doi:10.1007/s00103-019-03080-z
Meskó, B., Hetényi, G., & Győrffy, Z. (2018). Will artificial intelligence solve the human resource crisis in healthcare? BMC health services research, 18(1), 545-545. doi:10.1186/s12913-018-3359-4
Schönberger, D. (2019). Artificial intelligence in healthcare: a critical analysis of the legal and ethical implications. International Journal of Law and Information Technology, 27(2), 171-203. doi:10.1093/ijlit/eaz004
Termin: Dienstag, 17.01.2023, 17:00-18:30 Uhr

FELIX SOMMER
Psychiatrie und selbstbestimmte Frauen im 19. Jahrhundert - eine problematische Beziehung?

Was mitunter passierte, wenn in einer von Männern dominierten Gesellschaft eine noch junge und formbare Disziplin wie die Psychiatrie auf Frauen traf, die – außerhalb festgelegter Normen und Erwartungen – selbstbestimmt eigene Ziele verfolgen wollten, skizziert dieses medizinhistorische Akzentseminar. Wie sah die Psychiatrie des 19. und 20. Jahrhunderts aus? Wie konnte sie für Herrschaft- und Lenkungszwecke genutzt werden? Und wie entwickelte sie sich später weiter?
Termin: Donnerstag, 12.01.2023, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

FELIX SOMMER
Humanexperimente, die Menschenrechte und ethische Prinzipien verletzten: Tuskegee, Guatemala und die Folgen

Auch in demokratischen Staaten gab es im 20. Jahrhundert menschenverachtende medizinische Vorkommnisse, die teilweise über viele Jahre andauerten. In diesem medizinhistorischen Akzentseminar wollen wir den Blick auf eine Medizin richten, die Maß und Ziel verloren hatte und unmenschlich handelte. Gleichzeitig betrachten wir die Konsequenzen, die daraus gezogen wurden.
Termin: Donnerstag, 19.01.2023, 17:00-18.30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

MATHIAS SCHÜTZ
Aufklärung? Propaganda? Hygiene im Film

Zusammenfassung: Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden Filme zu einem intensiv genutzten Mittel für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Das Seminar beschäftigt sich mit der Behandlung hygienischer Probleme und der Verknüpfung von individueller Gesundheit und gesellschaftlicher Verantwortung durch das Medium Film. Dabei wird die Frage erörtert, wo die Grenze zwischen Sensibilisierung und Politisierung verläuft.
Termin: Donnerstag, 15.12.2022, 17:00-18:30 Uhr
Ort: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstr. 2, SR 0.01

JOHANNES KÖGEL
Soziologische Betrachtungen zum Arzt-Patienten-Verhältnis - ZOOM

Heutzutage begegnen sich Ärzt*innen und Patient*innen auf Augenhöhe. Entscheidungen werden gemeinsam, im Sinne eines „Shared Decision-Making“, getroffen. Anhand von medizinsoziologischen Studien soll überprüft werden, inwiefern die soziale Praxis diesem Ideal entspricht. Studierende werden dabei angeregt Implikationen des Arztberufs zu reflektieren. Es wird der Frage nach dem Verhältnis zwischen Körper und Patient*in im medizinischen Kontext nachgegangen und aufgezeigt, was die moderne Medizin mit Zauberei gemeinsam hat.
Termin: Donnerstag, 18.01.2023, 17:00-18:30 Uhr